Re: [rohrpost] Boykott amerikanischer Waren

[Jan Ulrich Hasecke <janulrich.hasecke@web.de>]

Oliver Grau <Oliver.Grau@culture.hu-berlin.de> writes:

> Boykott amerikanischer Waren macht wenig Sinn, da die Bundesrepublik
> als Exportwirtschaft sich damit selbst in die Finger schneiden
> wuerde.

Ich wollte hier ursprünglich nicht über den Sinn solcher Aktionen
diskutieren, obwohl wir das gerne tun können. 

Meines Wissens gibt es bisher noch keinen Boykottaufruf, was mich
ehrlich gesagt ein wenig wundert. 

Da nämlich die Ablehnung des Krieges quer durch alle
gesellschaftlichen Schichten und Gruppen geht und sich in so gut wie
allen Ländern dieser Welt manifestiert, würde ein weltweiter Boykott
amerikanischer Waren mit Sicherheit mehr Durchschlagskraft entwickeln,
als die früheren Boykottaufrufe zum Thema Wale, Robbenbabies und
Elfenbein. 

Wenn ich das richtig überflogen habe, hat sich Coca Cola gerade aus
einem Emirat zurückgezogen. 

Die beschwichtigenden Töne aus der amerikanischen Wirtschaft, die
nichts von einem Boykott europäischer Firmen wissen will, erscheint
mir der Erkenntnis geschuldet, dass es den Europäern vielleicht weh
tun wird, wenn die Amerikaner ihren Markt schließen, umgekehrt es aber
der amerikanischen Wirtschaft noch viel mehr schaden wird, von der
gesamten übrigen Welt gemieden zu werden. 

Die Globalisierung macht ja nicht nur uns von den USA abhängig,
sondern auch die USA von der Welt. 

Ich muss allerdings zugeben, dass es sehr schwierig wird, einen
Boykott konsequent zu organisieren. Was machen wir z.B. mit
DaimlerChrysler? Gottseidank stellt sich mir die Frage, Mercedes oder
BMW, mangels Kapital so oder so nicht. ;-)

Ciao!
juh
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