Stefan Heidenreich on Mon, 1 May 2000 20:30:24 +0200 (CEST)


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Re: [rohrpost] Warum es zuwenig interessante Netzdichtung gibt- Neun Thesen


Hallo Spiv, Florian & Valentina

dass die Computer "Text" verarbeiten ist Unfug - ein Argument, das
soweit ich weiss, Hartmut Winkler "docuverse" einmal geäussert hat. 
Valtentinas hat wohl eher recht. 
Es gibt keine Schaltelemente, kein OR- oder AND-Gatter, kein Flipflop,
das ein A, ein , B oder ein C schaltet.

Vielmehr sind Buchstaben in 8 Bit (ASCII) codiert , haben damit
gegenüber dem Prozessor genau denselben Status wie Bilder oder Töne, nur
eben weniger komplex - weil Buchstaben einfache diskrete Einheiten sind.
Kein Rechner rechnet im Medium "Text".
Um aus Binärdaten Buchstaben zu machen, bedarf es einer Übersetzung, und
selbst die optische Darstellung als lesbare 01-Folge ist eine solche
Übersetzung. 
Wer 01-binärdaten als Text bezeichnet, sollte mal versuchen, einen Text
als 01 Folge ausdrucken und so zu lesen. (bestimmt keine "interessante"
lektüre)

Im übrigen scheint mir das Argument eine Hegemonie für eine bestimmte
Art von Text zu behaputen, was mir eher unproduktiv erscheint. Auch
reichlich realitätsfremd, weil im absehbarenn Gang der Dinge das
Internet sein jetziges textbasiertes Aussehen ohnehin mehr und mehr an
Bilder und Töne abgeben wird. 

viele Grüsse,
Stefan Heidenreich

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