Alltagsbeziehungen&Internet on Thu, 27 Apr 2000 19:06:57 +0200 (CEST)


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Re: [rohrpost] www.rassehunde.de


nina corda wrote:

> hallo joerg, liebe gemeinde!
>
> > Ja, das ist die Seite, die zur "1. Anti-Rassismus-Demonstration gegen
> > die Kampfhunde-Lüge" aufgerufen hat (die mit dem Davidstern am Hund).
> > Auf der Site befindet sich auch eine Online-Umfrage fuer und gegen
> > ein Kampfhunde-Gesetz. Derzeitiger Stand: 5 dafuer, 112 dagegen.
> >
> > Kann man das nicht aendern? Hier noch einmal die URL zum Klicken:
> > http://www.rassehunde.de/
>
> was genau moechtest du aendern?
> das ergebnis der abstimmung? warum?
> interessanter faende ich, den "veranstaltern" mal gepflegt die mailbox
> zuzumuellen, wg. sprachgebrauch und peinlichen vergleichen. da sich so
> etwas aber mittlerweile weitlaeufig eingebuergert hat (ich wette zb das
> auf der hooligan demo in berlin auch das eine oder andere gelbe H auf
> der jacke prangte), werden die leutchen die aufregung gar nicht
> verstehn.
> die hunde koennen wie ueblich mal wieder nichts dafuer...
>

               Meldung vom 25.04.2000 16:11





               Empörung über Aufruf zu Kampfhund-Demo mit Davidstern


               Zentralrat der Juden prüft rechtliche Schritte - «Widerliche
Geschmacklosigkeit» - Scharfe Kritik

               Berlin (AP)

               Helle Empörung hat das Vorhaben Berliner Kampfhundbesitzer
ausgelöst, ihren Tieren bei einer Protestdemonstration gegen
               ein drohendes Zuchtverbot gelbe Davidsterne anzuheften. Der
Zentralrat der Juden in Deutschland sprach von einer
               «widerlichen Geschmacklosigkeit». Damit würden alle Opfer des
Holocaust beleidigt und verunglimpft, sagte der
               Ratsvorsitzende Paul Spiegel der «Bild»-Zeitung
(Mittwochausgabe). Er kündigte an zu prüfen, ob man mit rechtlichen
               Schritten dagegen vorgehen könne.

                      Als Protest gegen den Beschluss des Berliner Senats,
Kampfhunde zu verbieten, rufen Hundebesitzer im Internet zu einer
               «Anti-Rassismus-Demonstration» voraussichtlich Mitte Mai auf.
«Als Zeichen ihrer Hilflosigkeit» könnten die Tiere dabei
               «einen gelben Davidstern an ihr Halsband geheftet bekommen»,
heißt es auf ihrer Homepage: «Denn solche ausrottende
               Rassenpolitik (...) gab es in unserm Land schon einmal.»

                      Das Tragen des gelben Davidsterns an der Kleidung
hatten die Nationalsozialisten den Juden vorgeschrieben. Die Aktion
               Sühnezeichen kritisierte den Plan der Hundebesitzer scharf
als «nicht annehmbare Instrumentalisierung des
               Nationalsozialismus für ein abwegiges Anliegen und eine
politische Provokation erster Güte». Damit würden nicht nur die
               Holocaust-Opfer und ihre Angehörigen verunglimpft, sondern
auch die Vernichtungspolitik der Nazis verharmlost. Die Aktion
               forderte die Initiatoren der Demonstration auf, ihr Vorhaben
sein zu lassen und sich bei den jüdischen Überlebenden und den
               Angehörigen der Opfer zu entschuldigen.

                      Die Berliner Grünen forderten alle
verantwortungsvollen Kampfhundbesitzer auf, sich von der geplanten Aktion zu

               distanzieren. «Für eine solche Entgleisung gibt es keine
Entschuldigung, keine Rechtfertigung und keine Erklärung», befand
               die Abgeordnete Claudia Hämmerling. Sie sprach von einer
«bodenlosen Unverschämtheit» und politischen Instinktlosigkeit.



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