Felix Langhammer on Thu, 20 Feb 2003 14:45:04 +0100 (CET)


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Re: [rohrpost] Re [3]: Berliner KuenstlerInnen zur Demo am Samstag


Aha. Interessante Anmerkungen, vielen Dank.
Ja, man muss das tatsächlich nicht kritikabel finden. Man kann es auch
gut finden, mit Beer, Tierse und Trittin und dem Berliner Senat Werbung
für die Regierungspolitik zu machen.
Wer kein Problem damit hat, zugunsten einer möglichst breiten
Mobilisierung auf Inhalt zu verzichten, soll das tun.
Ich hab da aber keinen Bock drauf. Denn ich sehe keinen Unterschied
zwischen den inperialistischen Ambitionen der EU und denen der USA. Ich
finde die EU nicht besser als die USA und schlage mich deswegen nicht
auf ihre Seite. Das Problem sind nicht die USA, das Problem ist wohl
eher die herrschende Weltordnung. Und wenn sich Wirtschaftsmächte um
ihre Stücke vom noch nicht aufgeteilten Kuchen kloppen, gehe ich nicht
hin, und feuere einen der Beteiligten an.

P.S.: Die nächste Friedensdemo, wenn die Bundesregierung woanders wieder
mitkriegführt wird ja vermutlich wieder erheblich kleiner ausfallen.
Vielleicht geh ich ja da hin. Kommt drauf an, wer aufruft und warum.

Andreas Broeckmann schrieb:
> 
> >Das hieße also man kann nicht demonstireren, weil man ja nie weiß,
> >welche Leute mit welchen Ansichten sich noch beteiligen werden. Nur
> >wenn man eine handverlesene Gruppe hätte...
> 
> naja, oder man koennte das wenigstens *sauberer* trennen und den
> leuten vielleicht halstuecher oder plaketten geben, die
> signalisieren, fuer und gegen welche elemente der innen- und
> aussenpolitischen entwicklung der letzten zwei legislaturperioden
> jemand gewesen ist; es gibt dann im demonstrationszug einen
> regierungs- und einen oppositionsblock, sortiert nach meinungs- und
> abstimmungsverhalten, und dann noch eine bunte APO blumenwiese, wo
> natuerlich die leute, die immer recht haben, den weisse-westen-block
> bilden und sich auf irgendeinem neutralen stueck kies zusammensetzen,
> das keinerlei historische flecken aufweist. diese leute haben
> natuerlich auch keine geschichte mit einer sozialdemokratischen oder
> gar kommunistischen vergangenheit, sondern sind freigeistliche
> kosmopolitische anarcho-anarchisten, die nicht nur kritische
> reflexionen, sondern funktionierende loesungen fuer eine
> weltgesellschaft natuerlich ohne globalisierung haben. in solcher art
> gereinigter politischer landschaft auf freier urbano-anarchistischer
> piste koennte vielleicht auch gleich noch ein steuerparadies fuer
> gutmenschen eingerichtet werden.
> 
> vorwaerts, und bloss nichts vergessen! (oder auch: lieber 500 getreue
> mit reinem gewissen als 500.000 unsichere kantonisten.) (und dann
> erst diese verlogenen 2 mio londoner: erst blair waehlen und dann ken
> livingston und dann demonstrieren waehrend ihre jungs und die alte
> tante bbc schon am golf aufmarschieren.) (oder die franzosen!) (ach,
> gott, und dann diese italiener!! RAI schauen und dann durch rom
> spazieren, die halunkInnen.)
> 
> uebrigens stand am tag der demo in der berliner zeitung, dass die
> veranstalter sich mit der polizei auf die 'flaeche' 17. juni bis
> siegessaeule geeinigt haben, weil man die erwartete menschenmenge
> sonst nicht untergebracht haette, ohne die halbe innenstadt
> verkehrstechnisch lahm zu legen. (und himmel, und nicht nur durchs
> brandenburger tor, sondern auch ueber den Pariser Platz (sic!) und
> ueber den Platz des 18. März!! - diese pseudo-euro-republikanische
> entgleisung haette ja unbedingt vermieden werden muessen! beim
> naechsten mal also nur noch durch vororte mit nadelgehoelz- und
> singvoegelwegen.)
> 
> deliriert
> -abroeck
> 
> >>Naja, es ist an sich schon eine merkwürdige Aufforderung, zusammen mit
> >>Vertretern der Bundesregierung oder auch nur des Berliner Senats eine
> >>Demo für die Regierungspolitik machen zu sollen, da braucht's dann auch
> >>keinen Blick mehr auf einzelne Plakate, die Inhalte transportieren, mit
> >>denen man nichts zu tun haben möchte, um das komisch zu finden.
> >>Soll es etwa normal sein, mit Angelika Beer, Jürgen Trittin und
> >>Wolfgang
> >>Tierse, die weder in Afghanistan noch im Kosovo ein Problem mit dem
> >>Krieg als politischem Mittel hatten, eine Demo zu machen, die dann
> >>völlig selbstverständlich am Reichstag vorbei, durch's Brandenburger Tor
> >>zur Siegessäule geht, um dann ausgerechnet dort die Manifestation der
> >>Deutschen als Friedensbotschafter vs. USA als imperialistische
> >>Kriegstreiber abzuhalten?
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Viele Grüsse,

Felix Langhammer


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