roland albrecht on 4 Mar 2001 17:33:44 -0000


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[rohrpost] Einladung


Senatsverwaltung für
Wissenschaft, Forschung und Kultur

- Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (Kultur) -

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Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur, Brunnenstraße 188/190, 10119 Berlin

         P r e s s e m i t t e i l u n g
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KUNSTBANK
Galerieraum in der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur
Brunnenstrasse 188-190 in Berlin-Mitte
 

Vom 9. März bis 2. April 2001 präsentiert die KUNSTBANK
die 7. Ausstellung der Senatsstipendiaten Bildende Kunst 2000

ROLAND  ALBRECHT

KAI  SCHIEMENZ
 

Zur Eröffnung der Ausstellung am Donnerstag, den 8. März 2001 von 18.00
bis 21.00 Uhr sind Sie herzlich eingeladen.
Die KUNSTBANK ist Montag bis Freitag von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Am Mittwoch, den 7. März 2001 halten die Künstler um 19.00 Uhr im Rahmen des Programms "Senatsstipendiaten zu Gast im NBK" einen Vortrag über
Ihre Arbeiten. Das Gespräch im Neuen Berliner Kunstverein, in der Chausseestrasse 128 ist öffentlich und kostenlos.
Für weitere Informationen steht Ihnen Frau Katrin Rössler gerne zur Verfügung.
Fon 902 28 - 870 ~ Fax 902 28 - 457

Kerstin Schneider
Berlin, den 23. Februar 2001
 
 
 
 

ROLAND ALBRECHT

"Wir haben die Kunst, damit wir nicht an der Wahrheit zugrunde gehen."
(F. Nietzsche)
Roland Albrechts Museum der Unerhörten Dinge ist ein öffentlicher Ort
(Ausstellungsraum, Museumsdepot, Museumsshop), an dem Dinge präsentiert
werden, die gern übersehen werden, denen meist keine Achtung entgegen
gebracht wird, aber denen dennoch oder vielleicht gerade daher
Geschichten anhaften.
Es ist ein Museum voller Legenden und Reliquien. Der Glaube - dieser
schmale Bereich zwischen dem Fiktionalen und Realen - ist der Ort dieser
Wunderkammer.
Roland Albrecht, der bereits in seinen fotographischen Arbeiten mehr
Sammler als Dokumentarist war, dem die Wörter, die Geschichten auch bei
seinen Installationen ein wichtiger Bestandteil sind, vereinigt hier in
dieser Wunderkammer das Sammeln, Schauen und das Geschichtenerzählen.
Das Meinen über ein Ding ist ihm entscheidender als die nackte Tatsache;
das Verkleiden, die Verführung wichtiger als die Bloßstellung, die
Entlarvung.
"Nichts ist so wunderbar, dass es nicht wahr sein könnte", sagte Michael
Faraday und konstruierte den ersten Elektromotor. Warum soll ein
Gedankenblitz nicht einschlagen können, ein Zen-Mönch keinen
Bonsai-Hirschen züchten, Thomas Mann keinen Bruststein haben oder Walter
Benjamin nicht in Dresden gewesen sein?
Roland Albrecht konstruiert mit seinem Museum der Unerhörten Dinge einen
Ort, an dem der verlorene Glaube wieder gefunden werden darf, einen Ort,
wo die Wissenschaftlichkeit wieder zur Spekulation werden kann, es ist
ein Ort, an dessen Wahrheiten man nicht zugrunde geht.
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Anlässlich der Präsentation in der KunstBank Berlin wird ein neues
Exponat präsentiert: eine siebte gesprungene Saite der Gambe von Marin
Marais.
Elisabeth Bingel spielt zur Eröffnung "Les Follies d´ Espagne"
(Spanischer Wahnsinn) von Marin Marais auf ihrer Flöte.

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KAI SCHIEMENZ

Idealerweise nähert man sich den Bildern von Kai Schiemenz über
Konstruktionen - gedankliche, räumliche, konzeptuelle. Seine 4 bisher
erschienenen, comicähnlichen Bücher könnten als Pläne gelten, sich den
Zeichnungszusammenhang zu erschließen, in dem seine Konstruktionen zu
Modellen des Betrachtens werden. "...nur wenn man sich nicht darum
bemüht" ist eines seiner Bücher betitelt und verweist somit auf eine
Grundfigur zum Betrachten seiner Arbeiten: Intuition, die mit Willen wie
Wissen gleichermaßen spielt. ....
In allem geht es dabei um die Transportation von Zeichnung und
Zeichnungsbegriff hin zu einem Verständnis von Bild als angedachtem
Raum. (Idee -> Hand -> Rechner -> Präsentation -> Kopf -> Körper ->
Raum). "Linie" als Grundgedanke jeder Zeichnung wird dabei zu einem, dem
umgebenden Bild- wie Ausstellungsraum schon integrierten Moment jeden
räumlichen Beginns. Konkrete lineare Prozesse der logischen Wahrnehmung
entstehen dann aus abstrakten Bild/Raum-Modellen - Schiemenz' Gedanken
können durch leichte Drehung des Körpers nachvollzogen werden.

Martin Konrads
in: contd electronic magazin, 1999
 

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Museum der Unerhörten Dinge
Crellestr. 5-6 10827 Berlin Schöneberg
http://www.museumderunerhoertendinge.de
http://www.tesof.de/remem
Roland Albrecht Hochkirchst.2 10829 Berlin
Tel.:030-7814932 / 01754109120 Fax.030-61658823