Ralf Bendrath on Wed, 3 May 2000 18:44:11 +0200 (CEST)


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[rohrpost] Tagung: Die Informationsgesellschaft mitgestalten, 26./27.5. Berlin


Hallo,

hier eine Konferenz, bei der es eine Gelegenheit zum persönlichen
Kennenlernen gibt. Ich bin gebeten worden, die AG zu Sicherheitspolitik
vorzubereiten und werde dort ein kleines Koreferat halten. Unser Stargast 
ist natürlich Christiane Schulzki-Haddouti.

Grüße, Ralf


                                Vorankündigung

                                     * * *

Die Heinrich Böll Stiftung lädt ein zur Tagung:

*Die Informationsgesellschaft mitgestalten!*

Am 26. und 27. Mai 2000
auf der Galerie der Heinrich Böll Stiftung, Hackesche Höfe, Rosenthalerstr.
40/41, 10178 Berlin

Die Neuen Medien verändern alle Bereiche unserer Lebenswelt tiefgreifend:
Arbeit, Bildung, Freizeit, Konsum, Kommunikation und nicht zuletzt die
Politik. Der Übergang zur Informations- und Wissensgesellschaft muß
demokratisch gestaltet werden. Wir brauchen ein neues Leitbild für die
vernetzte Gesellschaft des 21. Jahrhunderts.
Auf dieser Tagung gründen wir ein Netzwerk politisch engagierter Menschen,
die sich für die Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien
zugunsten einer nachhaltigen, solidarischen und gerechteren Gesellschaft
einsetzen wollen.
Hierzu laden wir alle ein, die interessiert sind, an den Diskussionen und
Initiativen des Netzwerks mitzuwirken.


Tagungsprogramm


FREITAG, 26.5.2000

17.30 Begrüßung: Olga Drossou, Heinrich Böll Stiftung

18.00- 20.00 	Podiumsdiskussion mit anschließender Diskussion:
Die Informationsgesellschaft mitgestalten: Wohin führt der Weg der rot-
grünen Regierung?

Es diskutieren: Ilka Schröder, MdEP, Ausschuß für Industrie, Außenhandel,
Forschung und Energie; Alice Ströver, Sprecherin der BAG Medien von Bündnis
90/Die Grünen, MdA (angefragt); Manuel Kiper, Technologieberater, ehem.
forschungspolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die
Grünen; Andreas Bogk, Chaos Computer Club; Markus Beckedahl, Koordinator
Fachforum Medien der Grünen Jugend; Claus Leggewie, Politikwissenschaftler;
Grietje Bettin, MdB, Bündnis 90/Die Grünen (angefragt)
Moderation: Oliver Passek

20.00-20.30	Abendessen

20.30 - 22.00 	Vernetzt: Stellen wir uns den Herausforderungen der
Informationsgesellschaft!
Plenumsdiskussion  über die Ziele und Ausgestaltung des neuen Netzwerks
Moderation: Olga Drossou

SAMSTAG, 27.5.2000

9.00   		Frühstück

10.00 - 12.30 	Arbeitsgruppen

AG 1 	Teaching the teachers: Neue Medien für neues Lernen

Der Umgang mit den Neuen Medien wird die soziale Frage dieses Jahrzehnts
sein.  Wie können die Neuen Medien konzeptionell in das Bildungssystem
integriert und wie muss das Bildungssystem den Neuen Medien angepasst
werden? Was muss sich alles im Bildungssystem ändern, damit Schulen die
anstehenden Zukunftsaufgaben bewältigen können? Kann die Neuausrichtung des
Bildungssystems im Sinne nachhaltiger Bildung auf eine Veränderung der
Lernkultur mit Hilfe der Neuen Medien setzen? Was bedeutet Medienkompetenz
als generationübergreifende Bildungsaufgabe und muss jedeR SchülerIn
wirklich einen Laptop haben?
Wie ist die Initiative "Schulen ans Netz" zu bewerten und was muss ihr folgen?

Referent: Björn Richter, Vorsitzender Landesjugendring Mecklenburg-Vorpommern
Koordination: Jan Kellermann/Daniel Taprogge, Grüne Jugend, Fachforum Bildung

AG 2	Big Brother: RTL II oder Orwell? Sicherheitspolitik und Überwachung  
zwischen Markt und Staat

In der AG sollen neuere Trends in der Sicherheitspolitik diskutiert werden,
die durch die Neuen Medien induziert wurden. Drei Entwicklungen scheinen
eine gründliche Debatte zu erfordern:
- Elektronische Maßnahmen zur Überwachung durch Polizei und Geheimdienste:
die deutsche Telekommunikationsdienste-Überwachungsverordnung (TKUEV), das
weltweite Abhörsystem Echelon und die ähnlich gelagerte EU-FBI-Initiative.
- Die zunehmende Datensammelei durch private Wirtschaftsunternehmen, die in
staatlichem Auftrag oder zu Marketingzwecken Benutzerprofile und Ähnliches
erstellen. Besonders diskutierenswert erscheint hier die Frage nach der
zukünftigen Rolle des Staates nach dem Ende seines Wissensmonopols über die
BürgerInnen. Datenschutzforderungen müssen unter diesem Gesichtspunkt neu
formuliert und vor allem begründet werden.
- Informationskrieg und Cyberterrorismus: In der vor allem von den USA
formulierten offensiven Variante scheint sich ein neuer Rüstungswettlauf zu
entwickeln, der neben den Datennetzen auch die globale Informationssphäre
als neues "Schlachtfeld" entdeckt.

ReferentInnen: Christiane Schulzki-Haddouti, Redakteurin bei Spiegel Online
und Telepolis
Ralf Bendrath, Forschungsgruppe Informationsgesellschaft und
Sicherheitspolitik (FoG:IS),
 Koordination: Ralf Bendrath

AG 3	"www.bundestag.de" - oder: Was heißt Demokratie in der  
Informationsgesellschaft?

In dieser Arbeitsgruppe wird es um eine Positionierung zu einer
Idealvorstellung elektronischer Demokratie gehen. Ausgangspunkt für die
Diskussion ist ein Dreischichtenmodell der politischen Nutzung der Neuen
Medien: Information, Kommunikation/Diskussion, Partizipation. Auf jeder
dieser Ebenen gibt es Anwendungsmöglichkeiten, mit denen die elektronischen
Datennetze politische Prozesse erleichtern können. Auf jeder Ebene sind
aber auch Risiken absehbar, die zu einer Beeinträchtigung von Bürgerrechten
und  Beteiligung führen können. In der Arbeitsgruppe soll diskutiert
werden, wo der spezifisch grüne Weg in die elektronische Zukunft der
Politik liegen kann - zwischen Datenschutz und dem Recht auf Akteneinsicht,
zwischen der Fortsetzung der Talkshow mit anderen Mitteln und dem
deliberativen Diskurs der NetzbürgerInnen, zwischen der TED-Abstimmung über
die Todesstrafe und der virtuellen autonomen Netzrepublik.
Referent: Jeanette Hofmann, Wissenschaftszentrum Berlin, Projektgrupe Kulturraum
Internet
Koordination: Till Westermayer

12.30 - 13.30     	Mittagessen

13.30- 16.00	Arbeitsgruppen:

AG 4	Open Source: Freie Software für alle!

Open Source-Software hat einen frei zugänglichen Quellcode und ist meistens
ohne Lizenzgebühren frei verfügbar. Dabei kann die Software meist noch
geändert und an die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden. Dieses
Konzept revolutioniert die gesamte Softwareindustrie. Der Erfolg des
Betriebssystems LINUX zeigt, welche Power dahinter steckt, entwickelt sich
doch LINUX zum größten Konkurrenten der Microsoft Windows-Produktlinie. Um
welches Konzept handelt es sich dabei genau, wie entsteht Open
Source-Software, wer ist daran beteiligt und wer könnte ein Interesse an
Open Source haben? Darüber hinaus wird es auch um Sicherheitsaspekte und
die Frage politischer Gestaltung gehen. Denn  Open Source Software, deren
Quellcode frei verfügbar ist, gilt als sicherer. Wie kann der Gesetzgeber
Open Source fördern?
Referenten: Oliver Zendel, Linuxtag, Andreas Bogk, Chaos Computer Club
Koordination: Markus Beckedahl

AG 5	Die Soziale Frage in der Internetwelt

Viel ist über die segensreichen Folgen der informationstechnologischen
Revolution gesprochen und geschrieben worden. In dieser Arbeitsgruppe geht
es um eine nüchterne Analyse der Auswirkungen der "New Economy". Hält die
positiv pointierte Cyberwelt ihre Versprechungen? Anhand von Zahlen und
Prognosen sollen die Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und für die
gesellschaftliche Teilhabe erörtert werden. Treiben wir in eine
Gesellschaft der "information rich/information poor"? In einer
Zusammenfassung der verschiedenen Facetten der IT-Revolution sollen die
einzelnen Komponenten analysiert und bewertet werden.

Referent: NN
Koordination: Andreas Gebhard

AG 6	Das Jahrtausendgeschäft unter der Lupe: E-Commerce und die Folgen

"E-Services, E-Marketing, Mobile-E-Commerce, Global Commerce oder
Community-Shopping" - die Schlagworte und Trends rund um den Begriff
E-Commerce verheißen den Wirtschaftskreislauf von morgen. Doch welche
Chancen und Perspektiven bietet die internetbasierte Wirtschaft wirklich
für unsere Gesellschaft?
Verläßt man sich auf die Prognosen renommierter Marktforschungsinstitute
ist Deutschland beim elektronischen Wirtschaftsboom jedenfalls ganz vorne
dabei. Doch wo geht die Reise hin? Welche Hemmnisse (Stichworte Flatrate,
Sicherheitsaspekte) stehen dem endgültigen Durchbruch von E-Commerce im
Weg? Wie sieht es mit dem Daten- und Verbraucherschutz im Dschungel des
Cyberspace aus? Welche gesellschaftlichen Veränderungen in der Arbeits- und
Einkaufswelt stehen uns bevor?
Referenten: Phillip Sudholt und Christian Sommer, Initiative Ungetaktet,
Gunnar Bender, Head of Public Affairs AOL Deutschland
Koordination: Oliver Passek

16.00: Kaffeepause

16.30 - 17.00   Präsentation Grundsatzdebatte online von Bündnis 90/Die Grünen
Referent: Marc Mausch

17.00-18.00     Abschlußplenum mit den Ergebnissen der Arbeitsgruppen


Tagung: Die Informationsgesellschaft mitgestalten! 			
Bitte bis zum 20.5.00 anmelden!

26./27. Mai 2000 in der Heinrich Böll Stiftung Berlin


Anmeldung
An die
Heinrich Böll Stiftung
Postadresse: 	Rosenthaler Str. 40/41,
101178 Berlin, z.Hd. Olga Drossou
E-Mail: drossou@boell.de
Fax:	030-28534-108



Name:__________________________
Vorname:__________________________
Anschrift:__________________________
Tel.:__________________________
Fax:__________________________
e-mail:__________________________

Interesse an
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AG  (nachmittags)	4		5		6

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